Von den Anfängen des Bierbrauens bis zur industriellen Herstellung
Bei Bier handelt es sich vermutlich um eines der ältesten alkoholhaltigen Getränke. Historiker gehen davon aus, dass die Sumerer als erstes Volk die Kunst des Bierbrauens beherrschten. Vermutlich ist die Erfindung des Bieres dem Umstand zu verdanken, dass vergorener Brotteig verwertet werden sollte. Für das zunächst als Göttertrunk geopferte Bier gab es bald einige Rezepte. Bereits um 2000 vor Christus hat es wohl etwa ein Dutzend unterschiedliche Biersorten gegeben. Im antiken Babylon sollen schon mehr als 20 verschiedene Biersorten bekannt gewesen sein. Römer, Griechen und Germanen genossen Bier ebenfalls schon mehrere Jahrhunderte vor Christus. In der Region Kulmbach gefundene Bieramphoren aus dem 8. Jahrhundert vor Christus belegen dies.
Das uns heute bekannte Bier geht auf das Mittelalter zurück, als vornehmlich Mönche als Brauer agierten und dem Getränk, abgesehen von Wasser und Gerstenmalz, Hopfen beifügten. Herzog Wilhelm IV. ist das sogenannte Reinheitsgebot zu verdanken: Am 23. April 1516 erließ er das Gesetz, das seither vorgibt, dass deutsches Bier "allein Gersten, Hopfen und Wasser" beinhalten darf. Das heutzutage bestens vertretene Pils wurde erstmals im Jahre 1842 gebraut und ausgeschenkt. Die Beteiligung von Hefe am Brauprozess entdeckte der Franzose Louis Pasteur erst 1860. Er erkannte die entscheidende Rolle der Mikroorganismen für die Umwandlung von Malzzucker in Kohlensäure und Alkohol. Dank der Kältemaschine, die Carl von Linde 1871 erfand, konnten ganzjährig auch untergärige Biere gebraut werden. Aus den handwerklich betriebenen Bierbrauereien entwickelten sich im Zuge der Industrialisierung Möglichkeiten, größere Mengen Bier relativ einfach herzustellen, abzufüllen und aufzubewahren.
Das beliebteste untergärige Bier: Pilsener
Mehr als die Hälfte aller in Deutschland vertriebenen Biere ist der Unterkategorie Pils zuzurechnen (2008 waren es 55,2 Prozent). Bemerkenswert ist hierbei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: Etwa 70 Prozent der Pils-Biere werden in Norddeutschland und nur 30 Prozent in Süddeutschland verkauft. Kennzeichnend für ein Pils sind der vergleichsweise herbe oder bittere Geschmack aufgrund des Hopfenaromas, helles Malz und untergärige Hefe. Der Stammwürzegehalt beträgt maximal 12,5 Prozent.
Die Bezeichnung Pils oder Pilsener geht auf die tschechische Stadt Pilsen zurück, in der seit dem Jahre 1842 das Pilsner Urquell gebraut wird. Wichtig ist nicht zuletzt die Verwendung des in Nordböhmen angebauten Saazer Hopfens. Seit 1898 handelt es sich beim Pilsner Urquell um eine eingetragene Schutzmarke. In den Jahren 2004 bis 2011 wurde Pilsner Urquell vorübergehend außerhalb Tschechiens gebraut - und zwar in der polnischen Stadt Tychy. Seitdem die Brauerei Pilsen ausgebaut werden konnte, wird das Bier seit 2011 nur noch in Pilsen hergestellt. In unserem Sortiment findest du sowohl das originale Pilsner Urquell von der Brauerei Plzeñsky Prazdroj als auch zahlreiche andere Marken.
Biermischgetränke der unterschiedlichsten Art
"Das" Biermischgetränk schlechthin ist wohl das Radler, das Franz Xaver Kugler 1922 in einer Trinkstube auf der Kugleralm (20 Kilometer außerhalb Münchens) kreierte. Auf die Idee, ein Getränk auszuschenken, das zur einen Hälfte aus Bier und zur anderen aus Zitronenlimonade bestand, kam er, als das Bier zur Neige ging. Eine große Zahl Radfahrer, die von München aus einen Ausflug zur Kugleralm unternahmen, bot er kurzerhand die "Radlermaß" an. Den Gästen hat er angeblich erzählt, es handele sich um ein speziell für Radfahrer entwickeltes Getränk, um nicht zu viel Alkohol zu sich zu nehmen. Da die "Radlermaß" in Süddeutschland rasch gut angenommen wurde, gelangte das Modegetränk einige Zeit später auch bis nach Norddeutschland. Dort erhielt es den Namen "Radfahrerliter".
Ursprünglich setzte sich das Radler aus dunklem Vollbier und klarer Limonade zusammen. Mittlerweile ist es gängig, helles Bier mit Zitronenlimonade zu mischen. Im norddeutschen Raum ist für dieses Mischgetränk die Bezeichnung "Alster" oder "Alsterwasser" üblich. Im Rheinland und im Ruhrgebiet findet dieser Name für die Kombination aus Pils und Orangenlimonade Verwendung. Für die Mischung von Bier und Cola gibt es eine Vielzahl an Bezeichnungen - beispielsweise Diesel, Moorwasser oder Kalter Kaffee. Unser Shop bietet dir zum einen die Möglichkeit, selbst Biermischgetränke herzustellen, indem du Bier und Limonade oder Sirup erwirbst. Zum anderen findest du in der Unterkategorie Bier-Mixgetränke viele verschiedene fertige Mixgetränke in Flaschen und Dosen.
Spezielle Sorten für Bierkenner
Für den Fall, dass du gern einmal andere Biersorten als Pils probieren möchtest, bist du hier ebenfalls richtig. Gleichgültig, ob es mal ein irisches, ein spanisches oder ein besonderes Bockbier sein soll: das Sortiment ist umfangreich und berücksichtigt auch ganz spezielle Bierwünsche. Bockbier hat seinen Ursprung übrigens im niedersächsischen Einbeck. Im Mittelalter brauten die Einbecker Brauer ihr obergäriges Bier mit einem sehr hohen Stammwürzegehalt, um es möglichst lange haltbar zu machen. Das Bier war dementsprechend alkoholreich. Die Bezeichnung Bockbier existiert seit Beginn des 17. Jahrhunderts. Doppelbock wurde ursprünglich nur zur Fastenzeit angeboten. Während Bock üblicherweise mindestens 16 Prozent Stammwürze hat, hat Doppelbock wenigstens 18 Prozent.
Dass nicht nur in Deutschland gutes Bier gebraut wird, sondern auch in anderen Ländern, davon kannst du dich überzeugen, wenn du dich für eine ausländische Biersorte entscheidest. Wie wäre es, auf der nächsten Party einmal das San Miguel, oder Guinness anzubieten? Außerdem lohnt es sich, die Unterkategorie Weizenbiere zu entdecken, in der es naturtrübe, klare und alkoholfreie Sorten gibt.
Alkoholfreie Biere genießen
Nicht nur Autofahrer, sondern auch andere Personengruppen trinken gern alkoholfreies Bier als Durstlöscher. Geschmacklich ist kaum ein Unterschied zu den entsprechenden alkoholhaltigen Sorten festzustellen, aber der fehlende Alkohol wirkt sich auf jeden Fall positiv auf dein Reaktionsvermögen aus. Die meisten alkoholfreien Biere gelten als isotonisch und eignen sich recht gut, um Wasser- und Mineralstoffverluste schnell wieder auszugleichen. Die Unterkategorie Malzbier schließlich bietet auch Kindern Bier, das alles andere als bitter ist. Denn Malzbier setzt sich aus Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Zuckerkulör und Kohlensäure zusammen; die alkoholische Gärung wird vermieden, indem die Hefe bei 0 Grad Celsius hinzugegeben wird.